Hinweise zum Hörtext 3

Prüfungsziel

Im Hörtext 3 sollen Sie zeigen, dass Sie komplexen Ausführungen zu einem wissenschaftlichen Thema folgen und Kurzantworten zu zentralen Fragen des Textes geben können. Hörtext 3 ist der längste Hörtext, er dauert ca. 5 Minuten (ca. 600 Wörter) und behandelt immer ein wissenschaftliches Thema. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten. Die eine Möglichkeit ist ein Interview eines Journalisten/einer Journalistin mit einem Experten/einer Expertin. Die andere Möglichkeit ist ein Fachvortrag. Manchmal wird dieser durch eine kurze Moderation eingeführt. 

Im Modellsatz 02 erklärt z. B. eine Forscherin in einer Wissenschaftssendung, was man unter emotionaler Intelligenz versteht, wie sich emotionale Intelligenz äußern kann und welche Rolle sie im Leben der Menschen spielt. Sie finden den Text als schriftliche Version und als Audiodatei auf der Webseite von HV3. Außerdem finden Sie eine Druckversion auf der Webseite des Modellsatz 02.

Aufbau und Aufgabenstellung

Die Situation wird erklärt, die Gesprächsteilnehmer, bzw. der oder die Vortragende wird vorgestellt und das Thema wird angegeben. Dadurch können Sie erste Hinweise auf den Inhalt des Textes erhalten. 

Sie hören ein Interview mit Frau Dr. Döring-Seipel zur Bedeutung von emotionaler Intelligenz. 

Dann folgt dieser Anleitungstext, der im Prinzip immer gleich bleibt: 

Sie hören dieses Interview zweimal. 
Lesen Sie jetzt die Aufgaben 19 – 25. Hören Sie nun den Text ein erstes Mal. 
Beantworten Sie beim Hören die Fragen 19-25 in Stichworten. 
Notieren Sie Stichwörter. 

Im Heft sehen Sie dann den Titel des Hörtextes, der Ihnen wie die Situationsbeschreibung Hinweise auf den Inhalt gibt: 
Emotionale Intelligenz 

Darunter steht ein Beispiel, das mit (0) gekennzeichnet ist. Es zeigt Ihnen, wie Sie antworten sollen: Kurzantworten auf die Fragen geben.

(0) Woran sind emotionale intelligente Menschen zu erkennen?  (0) Können Gefühle und Denken aufeinander beziehen

Zu Hörtext 3 gehören sieben Fragen, die auf komplexe Informationen abzielen. Sie lesen zunächst alle Fragen durch. Dafür haben Sie 1 Minute und 15 Sekunden Zeit. Überlegen Sie, welche Wörter in jeder Frage Schlüsselwörter sein können und achten Sie beim Hören besonders darauf. Sie können die Wörter auch im Aufgabenheft unterstreichen. Die Fragen folgen dem Textverlauf. 

Im Hörtext 3 muss man häufig mehrere Sätze oder einen ganzen Abschnitt verstehen, um die richtige Antwort geben zu können. Damit Sie nicht zu viel schreiben müssen, enthalten manche Fragen Zusätze, die die Antwort begrenzen. Es könnte heißen: "Nennen Sie eine Möglichkeit". Wenn dagegen nach zwei Elementen einer Antwort gefragt ist ("Welche zwei Faktoren ......."), müssen auch beide Elemente angegeben werden, sonst ist die Antwort nicht richtig.

Bearbeitung

Achten Sie beim Lesen der Fragen - und des Beispiels - auf Namen, Definitionen und Fachwörter. Häufig sind solche Informationen im Beispiel und in den Fragen abgedruckt, damit z. B. unterschiedliche Sprecher besser zu identifizieren sind und die Informationen beim Hören des Textes besser verstanden werden können.

Hörtext 3 wird zweimal vorgespielt. Sie hörenden Text und notieren zu jeder Frage die wichtigsten Stichwörter aus dem Hörtext. Die sieben Fragen stehen normalerweise nicht genauso im Hörtext, sondern sind dort in anderen Formulierungen zu finden. 

Achten Sie beim Hören auf Ausdrücke, die den Text gliedern, damit Sie den richtigen Textabschnitt für die Antwort auf die Fragen finden. Bei Interviews ergibt sich die Gliederung häufig aus den Fragen des Interviewers. In einem Vortrag gibt der Sprecher oft Hinweise zur Gliederung seiner Ausführungen: Einleitung von Themen, Definitionen, Beispiele, Ergebnisse, Zusammenfassungen. Überlegen Sie sich, mit welchem Wortschatz solche Gliederungshinweise ausgedrückt werden. 

Beim zweiten Hören können Sie überprüfen, ob Ihre Notizen wirklich eine richtige Antwort auf die Fragen ergeben. Ergänzen Sie evtl. Ihre Notizen. Die Antworten brauchen nicht als Satz formuliert zu werden. Es können Bruchstücke eines Satzes sein, aber die Antwort in Stichworten muss trotzdem einen Sinn ergeben.

Lösungsstrategien und Beispiele

Frage 19:

Wodurch unterscheiden Frauen und Männer sich in Bezug auf emotionale Intelligenz?

Hörtext 3 dazu:

Dr. Döring-Seipel: „Ein eindeutiger Unterschied besteht jedoch in der Aufmerksamkeit, mit der Frauen und Männer ihre Emotionen angehen. Frauen verstehen sich als wesentlich aufmerksamer, was ihre Gefühle betrifft, als Männer...

richtige Antwort: Aufmerksamkeit, mit der sie Emotionen angehen/ Frauen sind aufmerksamer, was ihre Gefühle betrifft
falsche Antwort: Aufmerksamkeit / aufmerksamer für Gefühle

Die Antworten „Aufmerksamkeit, mit der sie ihre Emotionen angehen“ oder „Frauen sind aufmerksamker, was ihre Gefühle betrifft“ sind richtig, der Begriff „Aufmerksamkeit“ allein ist aber falsch. Bedeutend ist hier die Aufmerksamkeit für Emotionen und Gefühle, nicht aber eine allgemeine Auffassung von Aufmerksamkeit. Die Antwort „aufmerksamer für Gefühle“ passt nicht zu der Frage, denn dort wird zwischen Männer und Frauen unterscheiden. Diese Antwort gibt dazu aber keinen Hinweis.

Frage 24:

In welchen Fall Zeigt sich, dass Emotionen sein können?

Hörtext 3 dazu:

Interviewer: „Es wird aber behauptet, dass Emotionen das klare und objektive Denken behindern” 
Frau Dr. Döring–Seipel: „Das können sie und der Tat, z.B. wenn wir vor Wut blind sind oder vor Angst paralysiert.”

richtige Antwort: wenn sie das Denken blockieren / durch blinde Wut / paralysierende Angst
falsche Antwort: Wut / Angst /wenn man etwas leisten muss, können Emotionen hinderlisch sein

Die Antworten, „wenn sie das Denken blockieren“, „durch blinde Wut“ oder „paralysierende Angst“ sind jeweils richtig. Die Antworten „Wut“ oder „Angst“ allein sind falsch, da sie zu stark verallgemeinern. Nicht jede Wut oder Angst blockiert das Denken. Die Aussage „wenn man etwas lesiten muss, können Emotionen hinderlich sein“ ist ebenfalls zu generalisierend und somit falsch, denn im Hörtext werden konkrete Fälle genannt.

Achten Sie genau darauf, auf welche Informationen die Fragen abzielen. Sind sie auf allgemeine übergreifende Informationen ausgerichtet oder auf konkrete Einzelfälle oder Beispiele?

Es hat keinen Zweck, auf jede Frage nahezu dieselbe Antwort zu geben oder Antworten aufzuschreiben, die nach ihrem Weltwissen oder Vorwissen plausibel wären, sich aber nicht im Hörtext befinden. Auf diese Weise erhalten Sie keinen Punkt.