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Auswertung der vier Prüfungsteile
Leseverstehen und Hörverstehen
Die Erfassung Ihrer Leistungen in den Prüfungsteilen Leseverstehen (LV) und Hörverstehen (HV) erfolgt maschinell. D. h. Ihre Antworten werden von einem Scanner automatisch erfasst und genau kontrolliert.
Zur Bewertung der Verstehensleistung in den Prüfungsteilen LV und HV wird für jeden Prüfungsteil die Zahl der korrekt gelösten Items (z. B. Fragen oder Aussagen) getrennt ermittelt. Die Summe der richtigen Antworten wird sowohl im LV als auch im HV mittels testmethodischer Berechnungen den TestDaF-Niveaustufen (TDN) zugeordnet.
Der Schwierigkeitsgrad der jeweiligen Aufgaben im LV und HV kann sich von Testsatz zu Testsatz etwas unterscheiden. Da aber alle TestDaF-Prüfungen gleich schwierig sein sollen, wird die Mindestzahl der korrekt gelösten Items (die man für Einstufung auf TDN 3, TDN 4 oder TDN 5 benötigt) für jeden Testsatz neu ermittelt.
Aus diesem Grund kann keine Aussage gemacht werden, die für alle Testsätze gleichermaßen gilt. Wie viele richtige Antworten im LV oder im HV welche Niveaustufe ergeben, hängt also vom jeweiligen Schwierigkeitsgrad ab. Die folgende Tabelle gibt hierfür ein anschauliches Beispiel.
TestDaF-Niveaustufe (TDN) Leseverstehen Hörverstehen Maximale Anzahl der richtig gelösten Items: 3025 für TDN 5 sind je nach Testsatz mindestens zu erreichen: 24 Items
oder 25
oder 2619 Items
oder 20
oder 21für TDN 4 sind je nach Testsatz mindestens zu erreichen: 20 Items
oder 21
oder 2215 Items
oder 16
oder 17für TDN 3 sind je nach Testsatz mindestens zu erreichen: 14 Items
oder 15
oder 1610 Items
oder 11
oder 12In diesem Beispiel benötigt man für einen etwas leichteren Prüfungsteil LV mindestens 26 richtig gelöste Items, um die TDN-Stufe 5 zu erreichen (d. h. 26-30 Punkte entsprechen TDN 5) für einen etwas schwierigeren jedoch nur mindestens 24 Items (d. h. 24-30 Punkte entsprechen TDN 5). Für einen etwas leichteren Prüfungsteil HV benötigt man mindestens 12 richtig gelöste Items, um die TDN-Stufe 3 zu erreichen, und für einen schwierigeren nur mindestens 10 Items.
Schriftlicher Ausdruck
Prüfungserfahrene und speziell geschulte Beurteilerinnen und Beurteiler lesen und bewerten Ihren Text. Dabei achten sie – kurz gesagt – auf Folgendes:
1. Wie wirkt der Text beim Lesen auf eine Leserin oder einen Leser?
- Wie liest sich Ihr Text? Muss man manche Textstellen zweimal lesen? Kann man Ihren Gedanken folgen oder gibt es Widersprüche und Gedankensprünge, sodass man manchmal nicht weiß, was Sie eigentlich ausdrücken wollen?
- Wie ist Ihr Text aufgebaut? Gibt es eine Einleitung? Gibt es Überleitungen zwischen den Abschnitten, also z. B. zwischen dem beschreibenden und dem argumentativen Teil? Gibt es eine Schlussfolgerung, ein Fazit?
2. Wie wurde die Aufgabe inhaltlich bearbeitet?
- Sind alle Punkte der Aufgabenstellung ausreichend behandelt, oder fehlt etwas?
- Wie ist die Grafik beschrieben? Sind alle wichtigen Informationen folgerichtig zusammengefasst? Oder sind die Informationen der Grafik ungenau und vielleicht fehlerhaft wiedergegeben? Haben Sie Entwicklungen aufgezeigt? Kann man Ihre Beschreibung der Grafik verstehen?
- Wie ist der argumentative Teil bearbeitet? Sind die vorgegebenen Meinungen mit eigenen Worten wiedergegeben, oder wurden sie lediglich abgeschrieben? Haben Sie stets Ihre Argumente für oder gegen ein Problem begründet? Oder haben Sie einfach nur Ihre Meinung ohne Begründung geschrieben? Haben Sie Vor- und Nachteile einer Frage begründet vorgebracht, oder haben Sie sie einfach nur aufgezählt?
- Ist Ihr Text sachlich? Oder haben Sie nur Ihre ganz persönlichen Ansichten vorgebracht? Haben Sie die Situation in Ihrem Heimatland verständlich beschrieben und in Ihre Argumentation eingebaut?
3. Mit welchen sprachlichen Mitteln wurde der Text geschrieben?
- Sind die Sätze im Text miteinander verbunden, d. h. ist Ihr Text kohärent? Verwenden Sie unterschiedliche Konjunktionen? Setzen Sie die Konjunktionen sinnvoll ein?
- Schreiben Sie immer die gleichen einfachen Sätze (z. B. Hauptsätze) oder verwenden Sie auch Nebensätze? Variieren Sie die Konstruktionen?
- Wie breit und genau ist Ihr Wortschatz? Verwenden Sie die treffenden Ausdrücke? Variieren Sie die Verben?
- Wie viele sprachliche Fehler gibt es in Ihrem Text? Treten Fehler oft auf oder nur manchmal? Kann man den Text trotz einiger Fehler noch verstehen?
Mündlicher Ausdruck
Der Prüfungsteil Mündlicher Ausdruck umfasst insgesamt 7 Aufgaben. Alle Fragen stehen im Aufgabenheft und kommen von einer CD, können also gleichzeitig gehört und gelesen werden. Ihre Antworten werden aufgenommen.
Die Aufgaben sind unterschiedlich schwierig und liegen jeweils auf einer der drei TestDaF-Niveaustufen TDN 3, TDN 4 oder TDN 5. Alle Aufgaben müssen bearbeitet werden, die leichteren und auch die schwierigeren. Nur wenn alle Aufgaben, auch die schwierigen, gut bearbeitet werden, kann dies mit TDN 5 bewertet werden. Die Schwierigkeit der Aufgaben wird durch verschiedene Elemente bestimmt. Wichtig sind für die Prüfungsteilnehmenden u. a. folgende Aspekte:
- Welche Rolle übernehme ich: Soll ich über etwas berichten? Oder jemandem einen Rat geben?
- Wer sind meine (fiktiven) Gesprächspartner: Andere Studierende? Eine Professorin?
- Mit wie vielen Personen spreche ich?
- Spreche ich in einer formellen oder informellen Situation?
- Worüber spreche ich: über ein Alltagsthema, über persönliche Dinge oder eine komplexe Frage aus dem wissenschaftlichen Bereich?
Die Leistungen der Prüfungsteilnehmenden werden nach drei Kriterien beurteilt. Dabei spielen folgende Aspekte eine Rolle:
1. Wie wirkt die Äußerung als Ganzes auf eine Hörerin oder einen Hörer?
- Sprechen Sie flüssig, klar, verständlich?
- Machen Aussprache und/oder Intonation das Verstehen leicht oder schwer?
- Sind Aufbau und Struktur der Äußerung klar zu erkennen? Kann man dem Gedankengang gut folgen?
2. Erfüllt die Antwort die Aufgabenstellung?
- Bezieht sich die Äußerung auf das gestellte Thema?
- Werden alle Punkte der Aufgabe ausreichend berücksichtigt?
- Passt die Äußerung und passen die einzelnen Sprechhandlungen zu der Aufgabe und der Situation?
3. Mit welchen sprachlichen Mitteln wird die Aufgabe gelöst?
- Ist die Äußerung (Register, Aufbau, Anfang und Ende der Äußerung) der Situation angemessen?
- Wie differenziert und angemessen sind Wortschatz und Syntax?
- Erschweren Fehler das Verstehen, oder kann man trotz Fehlern die Äußerung gut verstehen?