Fortbildungsangebot, Materialien
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Archiv 2017
g.a.s.t.-Workshop in Kiew
Workshop-Teilnehmende präsentieren ihre Gruppenarbeit.Foto: Nationale Pädagogische Mychajlo-Dragomanov-Universität Kiew
Vorbereitung auf den TestDaF: Deutschlehrkräfte gewannen Einblicke in Prüfungsablauf und -beurteilung
Wie bereite ich Teilnehmende bestmöglich auf den TestDaF vor? Welche Bearbeitungsstrategien helfen den Teilnehmenden, die Prüfung erfolgreich zu absolvieren? Deutschlehrkräfte aus der Ukraine erhielten in Kiew Antworten von Claudia Pop. Die Referentin für Testentwicklung und Qualitätssicherung im TestDaF-Institut leitete den Workshop „TestDaF-Teilnehmende gezielt vorbereiten“ – und vermittelte wertvolles Hintergrundwissen.
Die Kiewer Pädagogische Mychajlo-Dragomanov-Universität und das Goethe-Institut Kiew luden zum Workshop rund um den TestDaF: 23 Sprachlehrkräfte aus Sprachlernzentren an Universitäten und Goethe-Instituten erhielten Einblicke in Prüfungsziel, Prüfungskonzept und Prüfungsinhalte des vierteiligen Sprachtests (Leseverstehen, Hörverstehen, Mündlicher Ausdruck, Schriftlicher Ausdruck).
Claudia Pop ermöglichte einen Blick hinter die Kulissen der Institutsarbeit, erläuterte Beurteilungsverfahren und -kriterien zur Prüfung. Anschließend nahmen die Teilnehmenden selbst die Rolle der Beurteilenden ein und wendeten die Bewertungskriterien insbesondere an Beispielen mündlicher Prüfungsleistungen und des Hörverstehens an.
Auch ging es um Teilnehmerbeschwerden: Welchen gibt das TestDaF-Institut statt und warum? Und welchen nicht?
Wichtige Grundlage für jeden TestDaF-Vorbereitungskurs ist ein Lehrwerk. „Das passende Kursbuch für den jeweiligen Kurs zu finden, fällt nicht immer leicht“, erläutert Claudia Pop. „Wir geben unseren Seminarteilnehmenden das nötige Werkzeug an die Hand, zwischen den Lehrwerken zu differenzieren. Dabei spielen Kursziel, Kursdauer bzw. Kursformat oder auch das Sprachniveau der Lernenden eine Rolle.“ Mit Hilfe dieser Kriterien arbeiteten die Lehrkräfte in Kleingruppen die Unterschiede einzelner Lehrwerke heraus und erhielten so einen Überblick über das jeweils passende Lehrwerk zum Kurs.
„Unser Dank gilt Frau Pop! Ihr Seminar war methodisch durchdacht und informationsreich“, lobte Dr. Svitlana Ivanenko, Verantwortliche für die TestDaF-Durchführung an der Mychajlo-Dragomanov-Universität in Kiew. „Obwohl wir bereits über ein umfangreiches Wissen zum TestDaF verfügen, bereichert das Gelernte unsere Arbeit im TestDaF-Testzentrum – wir können es in unseren Kursen anwenden!“
Bericht und Bildergalerie auf der Webseite der Nationalen Pädagogischen Mychajlo-Dragomanov-Universität: www.fpgoe.npu.edu.ua
Sie sind interessiert an einem g.a.s.t.-Workshop oder -Seminar? Gerne beraten wir Sie zu Themen und Terminen: Günther Depner, guenther.depner(at)testdaf.de
Konferenz
Sonja Zimmermann blickt mit Freude und Spannung auf die von ihr organisierte EALTA-Konferenz im Mai 2018. Foto: g.a.s.t. / Frank-Weiss-Motz
15th EALTA Conference kommt nach Bochum
Das TestDaF-Institut wird vom 25. bis 27. Mai 2018 die Konferenz der European Association of Language Testing and Assessment (EALTA) ausrichten. Sonja Zimmermann, Mitarbeiterin in der Abteilung Testentwicklung und Qualitätssicherung des TestDaF-Instituts und schon seit langer Zeit aktives Mitglied der EALTA, hat sich dafür eingesetzt, dass die seit 2004 jährlich stattfindende Veranstaltung zum ersten Mal nach Deutschland kommt. „Der Austausch mit Fachkollegen, die Möglichkeit, sich durch die Pre-Conference-Workshops weiterzubilden und die angenehme Atmosphäre – ich wollte das, von dem ich beruflich in der Vergangenheit profitiert habe, an die Kolleginnen und Kollegen der EALTA zurückgeben“, begründet Sonja Zimmermann ihre Motivation, die renommierte Tagung nach Bochum zu holen.
Die Konferenz zum Thema „Technology-Based Language Assessment“ wird im Veranstaltungszentrum der Ruhr-Universität Bochum stattfinden. Im Fokus von Beiträgen, Symposien und Posterpräsentationen stehen dabei die Herausforderungen und Potenziale des Prüfens und Testens von Sprachkompetenz mit technologischer Unterstützung. Die Plenarvorträge werden Prof. Carol A. Chapelle, Iowa State University (USA), und Prof. Torsten Zesch, Leiter des Sprachtechnologie-Labors an der Universität Duisburg-Essen (Deutschland), halten. Im Vorfeld der Konferenz werden zudem Workshops angeboten, zu denen jede/r Interessierte willkommen ist.
Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite https://ealta2018.testdaf.de
Das TestDaF-Institut ist institutionelles Mitglied der EALTA. Die Mitgliedschaft besteht seit 2009.
„Idiomas sem Fronteiras – Alemão“
Die Koordinatorinnen und Koordinatoren beim Workshop an der Universidade de Brasília. Foto: g.a.s.t.
Deutschunterricht gestalten – über 16 Standorte auf zwei Kontinenten hinweg
1.295 Studierende an 14 brasilianischen Hochschulen lernen Deutsch im Sprachförderprogramm „Idiomas sem Fronteiras – Alemão“ (IsF). Der onSET zur Sprachkurseinstufung und die Deutsch-Uni-Online (DUO) sind Bausteine des Programms. Um die Koordinatorinnen und Koordinatoren zu unterstützen, die das Programm an den Hochschulen betreuen, reiste ein Team von g.a.s.t. nach Brasília – und gab damit auch den Anstoß für neue, webbasierte Formen des Wissens- und Informationsaustauschs.
Zusammen mit den drei Programmträgern, dem brasilianischen Bildungsministerium (Ministério da Educação, MEC), der brasilianischen Förderagentur Coordenação de Aperfeiçoamento de Pessoal de Nível Superior (CAPES) und dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), organisierte g.a.s.t. einen Workshop an der Universidade de Brasília. Zwei Tage lang hatten die Koordinatorinnen und Koordinatoren die Möglichkeit, DUO und onSET kennenzulernen, Erfahrungen auszutauschen und Fragen an g.a.s.t. und das MEC zu stellen.
„Wir wollten die Zusammenarbeit, für die eine direkte Kommunikation nötig ist, auf eine neue Ebene bringen“, beschreibt Annekathrin Cornelius, die als Verantwortliche für den onSET in Brasília war, ein Ziel des Workshops. „Denn die Kommunikation untereinander ist bei dieser Projektstruktur eine große Herausforderung. Die Deutschlehrer und die Koordinatoren arbeiten an 14 verschiedenen Universitäten in ganz Brasilien. Ein Koordinator kommt aus Belém, eine Stadt, die 2.000 km von Brasília entfernt ist. Die Tutoren betreuen die DUO-Lernenden von Deutschland und einigen anderen europäischen Ländern aus, das g.a.s.t.-Team arbeitet in Bochum und München. Sie alle haben sich virtuelle Treffpunkte geschaffen. Nur so können sie sich intensiv über ihren Unterricht austauschen und über die Lernenden informieren.“
Zwei Webinar-Reihen
Eine Webinar-Reihe bringt die Koordinatorinnen und Koordinatoren und die g.a.s.t.-Mitarbeitenden an einen virtuellen Tisch: Das g.a.s.t.-Team stellt das Lernkonzept vor und bereitet die Hochschulen auf die Auswahlgespräche, den Einstufungstest und die Online-Kurse vor. Die Koordinatorinnen und Koordinatoren berichten über die Kursplanungen an ihren Hochschulen und über die teilnehmenden Lerner: Sind alle Anfänger im Präsenzunterricht angekommen? Wie motiviert sind die Lernenden? Halten alle Lernenden den Kurs bis zum Ende durch? Ergänzend zum Webinar lassen sich von der Webseite www.isf-alemao.de Termine, Präsentationen, Lehrpläne und Handbücher herunterladen.
Eine zweite Webinar-Reihe vertieft die Zusammenarbeit zwischen der DUO, den Präsenzlehrkräften und den Online-Tutorinnen und -Tutoren. Beide Gruppen erhalten Hilfestellungen und Informationen für ihre Kurse, etwa zum Umgang mit dem Lehrbuch und zum Curriculum.
„In Brasília wurde deutlich, dass das Blended-Learning-Konzept – obwohl das Curriculum klare Vorgaben macht – einen hohen Abstimmungsbedarf zwischen den Online-Tutoren und Präsenzlehrkräften birgt“, berichtet Irina Olepir, die bei der DUO das IsF-Programm betreut. Blended-Learning wird angewendet, um die Lernanfänger neben dem Präsenzunterricht an das selbstständige Online-Lernen heran zu führen. „Wir freuen uns daher, dass die Präsenzlehrkräfte und Tutoren die neuen Webinare aktiv nutzen“, so Olepir. „Im intensiven Austausch optimieren sie den Sprachunterricht, entwickeln ihn weiter.“ Ein wichtiges Resultat: Die Präsenzlehrkräfte nehmen nun auch an den Online-Kursen ihrer Lernenden teil und unterstützen somit die Online-Tutoren. Die Lernenden erhalten eine noch intensivere Betreuung. Das steigert ihren Lernerfolg.
Über das IsF-Programm informieren: Annekathrin Cornelius (onSET), annekathrin.cornelius(at)testdaf.de, und Irina Olepir (DUO), olepir(at)deutsch-uni.com
Expertise gefragt
Der TestAS für Flüchtlinge ermittelt die Studieneignung von geflüchteten Studienbewerberinnen und -bewerbern – das Know-how von g.a.s.t. kommt dem Projekt EUCRITE zugute. Foto: g.a.s.t. / Lutz Kampert
g.a.s.t. ist Partner im EU-Projekt EUCRITE, das sich für Flüchtlinge an Hochschulen einsetzt
Seit September 2017 ist g.a.s.t. „Assoziierter Partner“ im Projekt European Centre for Refugee Integration in Higher Education, kurz EUCRITE. Das Projekt möchte Hochschulen und ihre Mitarbeitenden besser auf die Integration von Geflüchteten ins Studium vorbereiten – durch interkulturelle Trainings, Materialien und Konzepte für integrationsfördernde Hochschulstrukturen.
EUCRITE wird im Erasmus+-Programm als strategisches Partnerschaftsprojekt gefördert. Hierzu haben sich sechs Universitäten aus sechs europäischen Ländern zusammengeschlossen: die Technischen Universitäten Darmstadt (Projektkoordination) und Graz, die Aalto University in Helsinki, das Institut polytechnique de Grenoble, das Politecnico di Torino und die Katholieke Universiteit Leuven. Vertreter von g.a.s.t. gehören dem Advisory Board von EUCRITE an. Sie bringen ihre Erfahrungen ein, die sie mit dem Studieneignungstest TestAS für Flüchtlinge beim Hochschulzugang gesammelt haben.
Neben g.a.s.t. sind die Communauté Université Grenoble Alpes, die De Jonge Akademie in Amsterdam, die Caritas-Akademie der Diözese Graz-Seckau, die ReDI School of Digital Integration in Berlin sowie die Organisationen Scholars at Risk, NUFFIC und KIRON Assoziierte Partner von EUCRITE und entsenden Expertinnen und Experten in das Advisory Board.
Die Partnerschaft von g.a.s.t. mit EUCRITE betreut: Michael Klees, michael.klees@testdaf.de
Forschungskooperation mit den Universitäten Leipzig und Würzburg
Webseite zur Studie: home.uni-leipzig.de/sprastu
Längsschnittstudie untersucht Zusammenhang zwischen Sprachkenntnissen und Studienerfolg
Warum brechen Bildungsausländer-
innen und -ausländer häufiger ihr Studium ab als deutsche Studierende? Dieser Frage geht das Projektteam „Sprache und Studienerfolg“ (SpraStu) nach. Die Erkenntnisse sollen in die Überarbeitung didaktischer Konzepte, Curricula und Materialien einfließen. Mit den Resultaten können Förderungen besser zugeschnitten werden.Unter der Leitung von Dr. Katrin Wisniewski (Universität Leipzig) und Prof. Dr. Wolfgang Lenhard (Julius-Maximilians-Universität Würzburg) begleitet das achtköpfige Forscherteam drei Jahre lang Studierende in ihrem Bachelor- oder Staatsexamensstudium, die ihre Hochschulzulassung außerhalb von Deutschland erlangt haben. Sie wollen herausfinden, mit welchen Schwierigkeiten ausländische Studierende an deutschen Hochschulen zu kämpfen haben.
„SpraStu“ berücksichtigt vier Themen
Sprachkompetenz, Wissenschaftssprache, Lernstrategien und weitere Faktoren für den Studienerfolg werden in der Studie untersucht. Zu diesen Faktoren gehören beispielsweise soziale Integration oder der Umgang mit kulturellen Unterschieden. Dabei legen die Studienteilnehmenden zum einen standardisierte Sprachtests ab, Mitschriften und Klausuren werden sprachlich analysiert, und zum anderen werden allgemeine Lernstrategien sowie Sprachlernstrategien untersucht, um Strategieprofile zu erstellen.
Die ersten 200 Teilnehmenden haben bereits den Eingangstest onSET zur Ermittlung ihres Sprachstands abgelegt und Interviews geführt. Das Projektteam sucht weitere Teilnehmende, so dass die geplante Teilnehmerzahl von 600 erreicht werden kann.
g.a.s.t.-Beitrag
g.a.s.t. unterstützt die SpraStu-Studie, indem sie zur Feststellung der Sprachkompetenz standardisierte Tests zur Verfügung stellt, den Einstufungstest onSET und eine Aufgabe des TestDaF-Prüfungsteils Schriftlicher Ausdruck. Das TestDaF-Institut bewertet die Leistungen im Schriftlichen Ausdruck und unterzieht die Leistungen psychometrischen Analysen.
Um Wissenschaftssprache zu erforschen, baut das Forscherteam einen Lernerkorpus des SpraStu-Projekts auf. In den Korpus fließen die schriftlichen Leistungen der Teilnehmenden aus der TestDaF-Aufgabe ein.
Das im Juni 2017 gestartete Projekt wird vom Bundministerium für Bildung und Forschung finanziert. Seine Laufzeit endet im Oktober 2020.
Weitere Informationen: http://home.uni-leipzig.de/sprastu/
Ansprechpartner bei g.a.s.t. sind Dr. Gabriele Kecker und Annekatrin Cornelius.
Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen (GER)
TestDaF-Items zur Illustration der GER-Niveaus
Das TestDaF-Institut hat dem Europarat mehrere TestDaF-Aufgaben mit entsprechenden Items (z. B. zur Mehrfachauswahl oder Zuordnung) zur Verfügung gestellt: zwei Aufgaben zum Leseverstehen für die Niveaus B2 und C1 sowie eine Aufgabe zum Hörverstehen für das Niveau C1.
In Kooperation mit mehreren Testanbietern und Bildungseinrichtungen hat der Europarat seine Webseite zum GER um neue Beispiele für Testaufgaben zu den Sprachniveaus A1 bis C1 erweitert. Ziel ist es, sowohl Lehrkräften als auch Testentwicklern die Zuordnung von Testaufgaben und dazugehörige Lernerleistungen zum GER anschaulich zu machen. Für die Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch sind Beispiele aus dem Lese- und Hörverstehen abrufbar. Neben den Items werden die Originaltexte und Lösungen veröffentlicht. Sie veranschaulichen die Kompetenzen, die in den GER-Niveaus beschrieben werden, und können für die Entwicklung von Sprachtests oder Lehrwerken verwendet werden.
Zu den Institutionen, die zu der Beispielsammlung beigetragen haben, gehören vorwiegend Mitglieder der Association of Language Testers in Europe (ALTE) wie Cambridge English Language Assessment, das Instituto Cervantes oder das TestDaF-Institut, aber auch der American Council on the Teaching of Foreign Languages (ACTFL).
www.coe.int/en/web/common-european-framework-reference-languages/using-illustrative-tasks
Preisverleihung an Geflüchteten
Dr. Hans-Joachim Althaus, Leiter des TestDaF-Instituts, überreicht Shareef Hallak den Hauptgewinn. Dr. Barbara Dahlhaus, Leiterin des Bereichs Deutsch als Fremdsprache (links außen) und Katrin Gildemeister vom International Office wünschen ihm für sein Medizinstudium an der RUB viel Erfolg. Foto: g.a.s.t. / Lutz Kampert
Attraktive Preise führen zu hoher Beteiligung an g.a.s.t.-Studie
Welchen Bildungshintergrund haben Geflüchtete? Wie sieht ihr Weg ins Studium an einer Hochschule in Deutschland aus? Was hält sie davon ab? Diese Fragen untersucht das TestDaF-Institut. An der Studie haben 2.831 Menschen aus Krisengebieten, darunter viele Geflüchtete teilgenommen. Sie stammen aus 48 verschiedenen Ländern, kamen auf ganz unterschiedlichen Wegen nach Deutschland und haben ganz unterschiedliche Studien- und Berufsziele. Shareef Hallak, 19 Jahre alt, gewann einen Laptop, den das TestDaF-Institut als Hauptpreis für die Teilnahme an der Umfrage nun überreichte. Seine Geschichte und die seines Zwillingsbruders Ahmad stehen für viele, die derzeit mit guten Deutschkenntnissen ein Studium anstreben.
Vor zwei Jahren flohen beide aus der Nähe von Idlib in Syrien nach Deutschland. Nach ihrer 15-tägigen Flucht kamen sie über Bayern und Köln in Bochum an. Auf sich gestellt erkannten die beiden Siebzehnjährigen schnell, dass sie ohne Sprachkenntnisse das aus ihrer Sicht fremde und komplizierte Leben in Deutschland kaum meistern würden. Im Selbststudium brachten sie sich Deutsch anhand von Lehrwerken bei, die ihnen Freunde und ehrenamtliche Helfer empfohlen hatten. Ihr Vater, der Bibliothekar ist, vermittelt ihnen und ihren vier jüngeren Geschwistern schon als Kinder die Leidenschaft für Bücher.
Nach ihrer Statusanerkennung im Herbst 2016 belegten sie den Integrationskurs und stiegen an der VHS Bochum in Kurse ein – bereits auf dem Niveau B1.2. Stolz erzählen die Brüder, dass sie Kursbeste waren. Mitlernende berichteten ihnen von dem Förderprogramm „Integration von Flüchtlingen ins Fachstudium“ (Integra) des Deutschen Akademischen Austauschdiensts, finanziert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, an der Ruhr-Universität Bochum (RUB). An der RUB wird Integra vom International Office (IO) angeboten und vom RUBiss Team koordiniert. Das studienvorbereitende Programm kombiniert Deutschkurse mit Maßnahmen, die Geflüchtete konkret auf ein Studium an der RUB vorbereiten.
Die Zwillinge Shareef und Ahmad nehmen an dem Programm teil. Katrin Gildemeister vom IO ist ihre Ansprechpartnerin. Sie freut sich mit den beiden Brüdern: „Wenn wir sehen, dass junge Menschen unter solch schwierigen Bedingungen mit Begeisterung und Eifer dabei sind und sich erfolgreich auf ein Studium vorbereiten, ist unsere Arbeit doppelt sinnvoll.“ Iskra Marinova und Gabriele Planke, Kursleiterinnen im Bereich Deutsch als Fremdsprache, unterrichteten sie im studienvorbereitenden B2-Kurs. Marinova erinnert sich: „Sie machten einen sehr aufgeweckten und engagierten Eindruck, waren immer aktiv und gut vorbereitet. Ich kann auch nur bestätigen, dass sie in dieser Zeit ihre Grammatik- und Wortschatzkenntnisse weiter ausgebaut haben, nicht zuletzt, weil sie sehr viel in ihr Selbstlernstudium investiert haben.“
Die Brüder träumen davon, eines Tages gemeinsam eine chirurgische Praxis zu eröffnen. Sie sind Mitglieder in einer syrischen Facebook-Gruppe für Interessenten eines Medizinstudiums. Dort erhalten sie Tipps und Instruktionen, wie sie sich für einen Studienplatz bewerben können. Um ihre Chancen zu erhöhen, nehmen sie am TestAS teil. Den TestAS für Flüchtlinge legt Shareef im Oktober 2016 ab, und den regulären TestAS beide im April 2017.
Die beiden Projektkoordinatoren Amin Ahmed (links im Bild) und Hannah Lepping freuen sich mit dem Gewinner Shareef Hallak und dessen Bruder Ahmad. Foto: g.a.s.t. / Lutz Kampert
„Jetzt ist alles okay. Wir fühlen uns wie in Syrien.“
Shareef Hallak ist glücklich, Ende Juni erhält er die Zusage für ein Medizinstudium an der RUB. Sein Zwillingsbruder wartet noch auf eine Rückmeldung. Bundesweit haben sie sich an 22 Universitäten beworben. Nach zwei Jahren in Deutschland sagen beide: „Jetzt ist alles okay. Wir fühlen uns wie in Syrien.“
Zur g.a.s.t.-Studie zu Geflüchteten wurden Teilnehmende eingeladen, die seit 2014 sowohl den TestDaF, TestAS oder onSET also auch den TestAS oder onSET für Flüchtlinge abgelegt haben. Der Fragebogen konnte auf Deutsch, Englisch und Arabisch bearbeitet werden. Die gesammelten Daten werden derzeit analysiert. Erste Auswertungen der Studie belegen, was die Zwillingsbrüder in ihrem Umfeld beobachten: Vielen Geflüchteten fehlen noch ausreichende Deutschkenntnisse, um an einer Universität in Deutschland zu studieren, oder sie warten auf ihre Zulassung. Obwohl 75% der Teilnehmenden bereits außerhalb von Deutschland studiert haben, bevorzugen viele eine Berufsausbildung. Ihre Gründe sind: Sie können praktisch arbeiten, bekommen einen angesehenen Abschluss und starten in einen interessanten Beruf. Der richtige Weg für Shareef und Ahmad Hallak ist hingegen ein Studium.
Integra: Das Programm Integra-12 des International Office der Ruhr-Universität Bochum startet jedes Semester. Es bietet kostenlose Deutsch-Einsteigerkurse und ausgewählte studienvorbereitende Veranstaltungen für studieninteressierte Geflüchtete. In den Sprechstunden des International Office und der Zulassungsstelle an der RUB können Sie sich dienstags von 10 bis 12 Uhr und donnerstags von 14 bis 16 Uhr zum Integra-Programm und den Studienvoraussetzungen beraten lassen.
g.a.s.t. als Ausbildungsbetrieb
Karina Tassler Foto: g.a.s.t. / Frank Weiss-Motz
Reisekostenabrechnungen aus China waren die größte Herausforderung
Karina Tassler schließt als erste Auszubildende des TestDaF-Instituts ihre Ausbildung als Kauffrau für Büromanagement ab. Nach dem Abitur wollte sie erstmal praktisch arbeiten. Auf Empfehlung ihres Mitschülers Thomas Trot, der das Institut als Praktikant kennenlernte und mittlerweile ebenfalls dort eine Ausbildung absolviert, bewarb sie sich auf die Ausbildungsstelle und erhielt eine Zusage.
Tassler, die sich für Zahlen, Arbeitsstrukturen und -organisation interessiert, freute sich, dass sie zügig in die vielfältige Arbeit der Finanzabteilung einbezogen wurde. Die Reisekostenabrechnungen chinesischer Prüfungsbeauftragter waren anfänglich die größte Herausforderung, denn die Belege enthielten chinesische Schriftzeichen. Es war schwierig, die Beträge zu identifizieren und zu erkennen, um welche Art von Abrechnung es sich handelte – Taxifahrt, Flug oder Verpflegung.
Schon nach kurzer Zeit wurde klar, dass sie ihre Ausbildungszeit verkürzen konnte. Ihr hervorragendes Zeugnis nach nur zwei Jahren begeistert Andrea Caporale, ihre Betreuerin am TestDaF-Institut.
Ihre zweite Zusage erhielt Tassler Mitte August: Jetzt hat sie einen Studienplatz an der Ruhr-Universität Bochum und beginnt im Wintersemester ihr Studium „Management and Economics“. Ihren Platz im Institut nimmt ab September Marina-Lina Schimanski ein, die dann ihre Ausbildung beginnt.
Für sein Engagement erhält das TestDaF-Institut von der IHK Mittleres Ruhrgebiet eine Urkunde als Ausbildungsbetrieb. Mit ihr bestätigt die IHK, dass das Institut ein von ihr geprüfter und gemäß Berufsbildungsgesetz anerkannter Ausbildungsbetrieb ist.
Einsatz für Geflüchtete
Das Losglück bescherte den engagierten Testzentren die Prämie: Dr. Gabriele Kecker, Leiterin der Abteilung Testentwicklung und Qualitätssicherung, sowie die beiden Kundenbetreuerinnen Arumila Vivekananthan und Sabrina Kishimoto (v.l.n.r.) bei der Auslosung der Prämiengewinner. Foto: g.a.s.t. / Frank Weiss-Motz
Prämie für engagierte
TestDaF-TestzentrenImmer mehr studieninteressierte Geflüchtete möchten den TestDaF ablegen, um ihre Deutschkenntnisse fürs Studium nachzuweisen. Damit sie Zugang zur Prüfung erhalten, haben Testzentren in ganz Deutschland beim TestDaF am 19. Juli 2017 Plätze für Geflüchtete reserviert. Mit einer Geldprämie bedankt sich das TestDaF-Institut bei den Testzentren, die engagiert mitwirkten.
1.000 Euro (1. Platz) gingen an das Zentrum für Sprache und Kommunikation der Universität Regensburg, das Humboldt-Institut in Berlin auf Platz 2 erhält 500 Euro, für das Sprachenzentrum TANDEM in Göttingen gibt es 250 Euro (Platz 3). Alle anderen Testzentren, die an der Aktion teilnahmen, erhalten eine Anerkennung von je 130 Euro.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Deutsche Akademische Austauschdienst haben das Programm Integra aufgelegt, mit dem Geflüchtete mittlerweile ausreichend Deutsch gelernt haben. Viele von ihnen weisen jetzt mit dem TestDaF ihre Deutschkenntnisse nach und beginnen bald ihr Studium.
Oft sind reguläre TestDaF-Plätze nach Beginn der Anmeldung schnell ausgebucht. Besonders für Geflüchtete ist das ein Problem, da sie nicht weit reisen können. Die prämierten Testzentren haben ihnen so eine wohnortnahe Prüfungsteilnahme ermöglicht.
Das TestDaF-Institut und die Testzentren in Deutschland werden am 07.09.2017 einen Sondertermin anbieten, der sowohl Geflüchteten als auch internationalen Studierenden ermöglicht, den TestDaF noch in diesem Jahr abzulegen. Die Anmeldung beginnt am 01.08. und endet am 21.08.2017.
EALTA-Konferenz
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der EALTA-Konferenz in Sèvres. Foto: g.a.s.t. / Andreas Kembügler
Rückblick auf 2017 –
Ausblick auf 2018Die diesjährige Konferenz der European Association of Language Testing and Assessment (EALTA) in Sèvres bei Paris hatte ein aktuelles Thema: „Language testing and assessment. Its role in mobility and social integration“. Vom 1. bis 3. Juni diskutierten über 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Sprachtesterinnen und Sprachtester darüber, welche Rolle das Prüfen und Testen von (Fremd-)Sprachen in der heutigen Zeit für die Mobilität und Integration spielt und spielen sollte. In Vorträgen und Symposien wurden Initiativen und Forschungsprojekte zur Förderung der sprachlichen Integration von Migranten und Geflüchteten präsentiert und darüber diskutiert, welchen Beitrag Sprachprüfungen dabei leisten.
Zwei Referentinnen von g.a.s.t. beteiligten sich an der Konferenz: Hannah Lepping stellte den onSET für Flüchtlinge vor, ein Sprachtest im C-Test-Format, der es Geflüchteten in Deutschland ermöglicht, eine schnelle und unkomplizierte Spracheinstufung zu erhalten. Sonja Zimmermann leitete die Special Interest Group zum „Assessment of Writing“.
In der Mitgliederversammlung stellte Sonja Zimmermann zudem den Austragungsort der nächsten EALTA-Konferenz vor: „Die 15. EALTA-Konferenz wird 2018 in Bochum stattfinden“, kündigte sie mit Freude an. Vom 25. bis 27. Mai 2018 wird das Thema sein: „Technology-based Language Assessment: Benefits and Challenges“. Glück auf!
Ihre Fragen zur EALTA-Konferenz 2018 beantworten wir gern: ealta2018(at)testdaf.de
Language Testing
TestDaF als erster deutscher Sprachtest im Review
In der Fachzeitschrift Language Testing ist ein Review des TestDaF erschienen. Verfasst wurde der Review von Dr. John Norris (Educational Testing Service, Princeton) und Dr. Anastasia Drackert (Ruhr-Universität Bochum, früher Georgetown University, Washington, D.C.).
In der 1984 gegründeten Zeitschrift ist dies der erste Review über einen Test zur Messung deutscher Sprachkenntnisse.
Der TestDaF-Review ist hier online verfügbar (für Volltext sind Zugriffsrechte erforderlich): Norris, J. & Drackert, A. (2018). Test review: TestDaF. Language Testing, 35, 149–157. doi:10.1177/0265532217715848
g.a.s.t.-Newsletter vom 27. Juni 2017
Kooperation von Goethe-Institut und DUO
Die DUO hat den Content für die App-Erweiterung „Unicampus“ entwickelt. Bild: g.a.s.t.
Die App „Die Stadt der Wörter“ hat jetzt einen „Unicampus“
Erste Wörter des Hochschulalltags kennenlernen, sich in Wortschatzspielen miteinander messen: Der neue „Unicampus“ macht Spaß und bereichert die Deutschlern-App „Die Stadt der Wörter“. Die Komponente ist in einem Kooperationsprojekt von Goethe-Institut und Deutsch-Uni Online entstanden. Sie richtet sich an Studieninteressierte, die mit dem Deutschlernen beginnen.
Labor oder Seminar, Mensa oder Bibliothek – der Unicampus bietet Anfängern ab dem GER-Niveau A1 einen spielerischen Zugang zur deutschen Sprache und einen ersten Einblick in den deutschen Universitätsalltag. Durch interaktive und soziale Spielmöglichkeiten verbindet die App zudem Deutschlerner weltweit und motiviert zum Weiterlernen.
Spieler, die den „Unicampus“ betreten, haben eine Mission und müssen Such-Aufträge erfüllen. Sie bearbeiten 18 Such-Aufgaben; dabei lernen sie gut 100 Begriffe aus der Studienwelt kennen. In Beispielsätzen und interaktiven Übungen erfahren sie, wie sie die Begriffe anwenden.
Der „Unicampus“ zeigt Deutschland als Studien- und Wissenschaftsstandort. Er soll Lernanfänger für das Studium begeistern.
Für DUO-Anfängerkurse dient die neue App-Kompenente als Ergänzung: Die Kursteilnehmenden befassen sich darin selbstständig mit dem Thema Universität und Studium. Im Kurs können sie ihre Eindrücke vom Leben auf dem Campus und ihren erlernten Wortschatz einsetzen.
Informationen und Download der App „Lern Deutsch – Die Stadt der Wörter“: www.goethe.de/de/spr/ueb/led.html?wt_sc=lerndeutsch
Finanziert wurde die Entwicklung aus Mitteln des Auswärtigen Amtes.
Validitätsforschung
Die TestAS-Prüfung ist Teil der VorAuS-Studie. Foto: g.a.s.t. / Lutz Kampert
Bis zu 1.000 TestAS-Teilnehmende beteiligen sich an „VorAuS-Studie“
Das TestDaF-Institut, die Fachhochschule Aachen mit dem Freshman Institute, die Scientific Freshers GmbH und die Hochschule Rhein-Waal in Kleve sowie die Universität Duisburg-Essen haben gemeinsam die Studie zur „Vorbereitung, Auswahl und Studienerfolg ausländischer Studierender“ (VorAuS-Studie) gestartet. An ihr werden bis zu 1.000 Studierende teilnehmen, die ein Vorbereitungsjahr am Freshman Institute oder bei Scientific Freshers belegen, in dieser Zeit den TestAS absolvieren und anschließend an einer der drei Hochschulen studieren. Dr. Judith Köhne-Fuetterer, wissenschaftliche Mitarbeiterin im TestDaF-Institut, leitet die Studie.
„Mit der VorAuS-Studie möchten wir die Ergebnisse im TestAS, die Noten aus dem Studienvorbereitungsjahr und den Erfolg im Studium miteinander in Beziehung setzen“, erklärt Judith Köhne-Fuetterer. Sie geht dabei diesen Kernfragen nach:
- Welche Vorhersagekraft haben die TestAS-Ergebnisse für die Noten im Vorbereitungsjahr und auch für das spätere Studium (Jahresnoten, Abschlussnote, Abbruchquoten)?
- Gelingt Studierenden, die am Freshman Institute oder bei Scientific Freshers erfolgreich waren, ein besonders guter Studieneinstieg und -abschluss?
- Welche Rolle spielt es für den Studienerfolg, wie gut die Studierenden integriert sind und wie gut Ihre Deutschkenntnisse sind?
Die Beantwortung dieser Fragen liefert den an der Studie beteiligten Institutionen wertvolle Informationen: Das TestDaF-Institut gewinnt Erkenntnisse über die prognostische Validität des TestAS – ein Qualitätsmerkmal des Studieneignungstests. Die Anbieter der Studienvorbereitungskurse erhalten eine Rückmeldung darüber, wie gut sie ihre Studierenden auf ein Studium vorbereitet haben und ob sich die Bewertungen aus dem Studienvorbereitungsjahr im Studium bestätigen. Dies ist auch für aufnehmende Hochschulen wichtig – sie berücksichtigen diese Bewertungen bei ihren Zulassungsentscheidungen.
Die an der Studie teilnehmenden Studierenden werden fünf Jahre lang begleitet. In diesem Zeitraum werden die Noten aus den Vorbereitungskursen und später aus dem Studium an den drei Hochschulen erfasst. Die Studierenden nehmen an regelmäßigen Online-Befragungen teil. Sie geben darin Auskunft etwa zu ihren Sprachkenntnissen und zur sozialen Integration.
„Das Design der Studie bietet mehrere Vorteile“, betont Judith Köhne-Fuetterer. „Zum einen wird der gesamte Studienverlauf betrachtet, das heißt, es werden längerfristige Entwicklungen identifiziert, die uns bei der Betrachtung nur von Zwischen- oder Abschlussnoten verborgen blieben.“ Zum anderen, so Köhne-Fuetterer, würden die Noten aus den Hochschulsystemen direkt an die Studie übermittelt, und diese sei so nicht auf korrekte Auskünfte der Befragten angewiesen.
An der Studie werden etwa 1.000 Studierende teilnehmen, aufgeteilt in drei Kohorten. 2015 und 2016 sind die ersten beiden Kohorten in die fünfjährige Phase gestartet, in der sie von der VorAuS-Studie begleitet werden. Die Studierenden der letzten Kohorte schließen 2017 ihr Vorbereitungsjahr ab.
Über die VorAuS-Studie informiert Sie: Dr. Judith Köhne-Fuetterer, judith.koehne@testdaf.de
Europäisches Patentamt
Seit 2012 ist g.a.s.t. für das Europäische Patentamt in München tätig. Foto: EPA
Neue Softwareentwicklung sichert die Ergebnisse der Europäischen Eignungsprüfung (EEP)
Das Europäische Patentamt (EPA) bietet die Europäische Eignungsprüfung (European Qualifying Examination / Examen européen de qualification) an. Diese Prüfung erfolgt in mehreren Teilen (Vor- und Hauptprüfungen) und kann sich über mehrere Jahre erstrecken. Patentanwälte, die diese Prüfung bestehen, erhalten die Zulassung des EPA. g.a.s.t. hat die Prüfungsplattform entwickelt und um eine Sicherheitskomponente ergänzt.
Seit 2012 hat g.a.s.t. gemeinsam mit dem EPA eine Plattform entwickelt, mit der die Eignungsprüfung verwaltet wird – das Qualifying Examination-Administrationssystem (EQEASys). Die Plattform ermöglicht es, Prüfungsereignisse anzulegen, Teilnehmenden Prüfungsplätze zuzuweisen und Gebühren oder Prüfungsergebnisse zu verwalten. Zusätzlich wurden Portale erstellt, über die sich Teilnehmende zur Prüfung anmelden und Beurteilende (im EPA „Marker“ genannt) die Leistungen bewerten und einsehen können.
Im März stellten die Entwickler für die Plattform EQEASys eine Sicherheitskomponente fertig: eine Software, die Prüfungsergebnisse vor irrtümlicher Veränderung oder Vertauschung, vor Verlust oder gar Manipulation schützt. Mitarbeitende des EPA erproben diese Software zurzeit.
Wie funktioniert die Sicherheitssoftware?
Die Grundidee basiert auf der Trennung von Verantwortlichkeiten („separation of duties“). Die Rechte eines Systemadministrators, der im Allgemeinen Zugriff auf alle Server und Datenbanken eines Systems hat, werden eingeschränkt und auf eine zweite Rolle übertragen, den Supervisor.
Der Supervisor verantwortet als einzige Person im EPA einen Generalschlüssel, einen so genannten Yubi-Key, zu der neuen Softwareentwicklung, dem Secure-Signing-Service. Dieser Service dient zum einen der Authentifizierung beispielsweise von Prüfungsereignissen oder Markern, zum anderen erzeugt der Service kryptographische Schlüssel, die als digitale Signaturen der Marker dienen.
Der Supervisor legt im Secure-Signing-Service ein Prüfungsereignis an und weist diesem Prüfungsereignis Marker zu. Ein zugewiesener Marker meldet sich über sein persönliches Portal als Beurteiler für diese Prüfung an. Daraufhin erhält er vom Secure-Signing-Service pro Beurteilungsvorgang einen individuellen kryptographisch erstellten Schlüssel. Dieser Schlüssel ist die digitale Signatur des Markers und enthält beispielsweise Informationen über das Prüfungsereignis, den Marker, das Ergebnis sowie die Datenbank-ID.
Sobald eine Information der Signatur geändert wird, erhält der Supervisor eine Meldung und kann nach der Ursache der Änderung überprüfen.
Das Projekt wird bei g.a.s.t. betreut von: Marc Turnwald, marc.turnwald@testdaf.de
Kurz notiert und informiert
„Erasmus+“-Aufenthalt bei DUO
Cristina Algranati, Koordinatorin für Deutsch am Sprachenzentrum der Universität Trient, wird im Juli für eine Woche im Münchner DUO-Team mitwirken. Sie interessiert sich für Mediendidaktik, Online-Sprachenlernen, Blended-Learning-Modelle sowie die Ausbildung der Tutorinnen und Tutoren für Online-Sprachenkurse. Ihr Aufenthalt wird von dem Erasmus+-Programm für Hochschulmitarbeiter gefördert.
Sarah Faseli. Foto: privat
TestDaF-Institut unterstützt Doktorandin
Sarah Faseli, TestDaF-Prüfungsbeauftragte aus Afghanistan, wird an der Ruhr-Universität Bochum promoviert. Ihr Thema ist „Schreibkompetenz im DaF-Unterricht entwickeln und evaluieren im Bereich DaF an der Universität Kabul“. Mitarbeiter des TestDaF-Instituts berieten sie während ihrer Forschung, stellten ihr TestDaF-Datensätze zum Schriftlichen Ausdruck und einen Arbeitsplatz zur Verfügung.
Nach Abschluss der Arbeit und kurz vor ihrer Rückkehr nach Kabul gab Faseli der Süddeutschen Zeitung ein Interview. Darin berichtet sie über ihre Erfahrungen, die sie in beiden Ländern gemacht hat.
Zum Artikel in der Süddeutschen Zeitung.
6. Bremer Symposion am 24. und 25. Februar 2017: Vorträge zum Nachlesen jetzt online verfügbar
Dr. Hans-Joachim Althaus: Warum C1 keine Lösung ist. Nachweis von Deutschkenntnissen für den Hochschulzugang, der GER, und warum sie nicht zusammenpassen
Sonja Zimmermann und Daniela Marks: Integrierte Prüfungsleistungen mit dem GER beurteilen; Was die Kann-Beschreibungen nicht können
Dr. Thomas Eckes: Lücken schließen, Brücken bauen: Bestimmung von GER-Niveaus mit dem onSET
TestDaF
Am 19. Juli gibt es zusätzliche Plätze beim TestDaF in Deutschland. Foto: g.a.s.t. / Berit Stoppa
Freie Prüfungsplätze für Geflüchtete
Für den Termin am 19. Juli gibt es an TestDaF-Testzentren in Deutschland jetzt freie Plätze speziell für Geflüchtete.
Viele Geflüchtete wollen den TestDaF ablegen, um ihre Deutschkenntnisse für das Studium nachzuweisen. In der Wahl ihres Testzentrums sind sie oft wenig flexibel, da sie nicht weit reisen können.
Aus diesem Grund stellen wir für die TestDaF-Prüfung am 19. Juli an deutschen Testzentren einige Plätze speziell für Geflüchtete zur Verfügung.
Geflüchtete, die Interesse an einem solchen Platz haben, setzen sich bitte schnellstmöglich direkt mit einem TestDaF-Testzentrum in Verbindung.
Alle Testzentren in Deutschland: www.testdaf.de/fuer-teilnehmende/die-pruefung/testzentren
Forschung
Forscher am Institut für Fachkommunikation und Mehrsprachigkeit des Forschungszentrums Eurac ResearchFoto: Eurac Research / Marion Lafogler
Auftrag von Eurac Research
Dr. Thomas Eckes, Leiter der Abteilung Psychometrie und Sprachtestforschung im TestDaF-Institut, analysierte Bewertungen der Leistung von Schülerinnen und Schülern in der schriftlichen und mündlichen Produktion (Italienisch, Deutsch). Den Auftrag dazu erteilte das Forschungszentrum Eurac Research.
Das Institut für Fachkommunikation und Mehrsprachigkeit von Eurac Research hatte in einem mehrjährigen Projekt (KOLIPSI-Studie, Leitung: Dr. Andrea Abel) Daten zu schriftlichen und mündlichen Kompetenzen von Südtiroler Oberschülerinnen und -schülern in Italienisch und Deutsch als Zweitsprache erhoben. Ziel war es, den aktuellen Leistungsstand zu erfassen und Veränderungen in den Kompetenzen gegenüber einer früheren Studie zu dokumentieren. Dazu wurden die Leistungen nach mehreren Kriterien anhand einer mehrstufigen Skala, die sich an den GER-Niveaus A1 bis C2 orientierte, von geschulten Beurteilenden bewertet.
Unter Anwendung des Multifacetten-Rasch-Modells analysierte Thomas Eckes den Einfluss verschiedener Faktoren auf die Leistungsergebnisse, darunter auch den Einfluss von Unterschieden in der Strenge oder Milde der Beurteilenden. Die nachgewiesenen Strengeunterschiede wurden bei der Einordnung der Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler auf der GER-Skala berücksichtigt. Weitere Ergebnisse der Analysen betrafen die Schwierigkeit der Aufgaben oder die Anwendung der Beurteilungskriterien.
Über Eurac Research
Das Forschungszentrum Eurac Research wurde 1992 gegründet. Es hat seinen Sitz in Südtirol (Italien) und widmet sich der angewandten Forschung in den Bereichen Mehrsprachigkeit, klimatische Veränderungen und Mobilität im Alpenraum sowie Energie und Gesundheit.
Webseite des Forschungszentrums Eurac Research: www.eurac.edu
Mitgliedschaft
Dr. Thomas EckesFoto: Frank Weiss-Motz / g.a.s.t.
Dr. Thomas Eckes ins Editorial Board von Language Testing aufgenommen
Mit Beginn des Jahres 2017 wurde Dr. Thomas Eckes, Leiter der Abteilung Psychometrie und Sprachtestforschung des TestDaF-Instituts, in das Editorial Board der international führenden Fachzeitschrift Language Testing berufen.
Language Testing veröffentlicht empirische, konzeptionelle und theoretische Originalbeiträge zu allen Bereichen des Prüfens und Testens von Kompetenzen in Erst-, Zweit- und Fremdsprachen: zu quantitativen und qualitativen Methoden der Sprachtestforschung, zu Sprachtests als Instrumente von Forschung und Evaluation, zu Voraussetzungen und Folgen der Anwendung von Sprachtests. Eingereichte Manuskripte durchlaufen ein strenges Peer-Review-Verfahren, in dessen Verlauf drei oder mehr Gutachter unabhängig voneinander die Arbeiten nach ihrer wissenschaftlichen Qualität bewerten und Empfehlungen zur Annahme oder Ablehnung aussprechen.
Zu den Aufgaben der Mitglieder des Editorial Board gehört es, Fachkolleginnen und -kollegen zur Einreichung von hochwertigen Manuskripten anzuregen, geeignete Gutachter zu empfehlen oder selbst als Gutachter zu agieren. Darüber hinaus wirken die Board-Mitglieder an der konzeptionellen Ausrichtung von Language Testing mit und stärken die Position der Zeitschrift in der wissenschaftlichen Gemeinschaft.
Nähere Informationen zu dieser Zeitschrift unter: https://uk.sagepub.com/en-gb/eur/journal/language-testing
www.onset.de
Neue onSET-Webseite online
Den onDaF, den Online-Einstufungstest Deutsch als Fremdsprache, haben wir in den letzten Jahren zu einem einheitlichen und flexiblen Einstufungssystem für Fremdsprachenkenntnisse weiterentwickelt. Dieses System heißt onSET – Online-Spracheinstufungstest.
Dabei wurde der „onDaF“ zu „onSET-Deutsch“. Neben der deutschen steht eine englische Sprachversion zur Verfügung: der „onSET-English“. Testversionen für weitere Fremdsprachen werden folgen.
onSET-Deutsch und onSET-English sind jetzt über die neue onSET-Webseite erreichbar:
Auf alle relevanten Informationen können Sie rasch zugreifen. Ein gemeinsames Login-Feld führt sowohl Teilnehmende als auch Testzentren in ihre jeweiligen Portale.
Falls Sie mit Ihrer Einrichtung Testzentrum werden möchten, den onSET aber noch nicht kennen: Mit einem kostenlosen Probezugang können Sie den onSET unverbindlich testen und seine Funktionen und Vorteile kennenlernen. Schicken Sie uns dazu den Antrag: www.onset.de/probezugang
Ihr Feedback und Ihre Fragen sind willkommen – nutzen Sie das Kontaktformular, das Sie rechts am Rand der onSET-Webseite erreichen.
Haben Sie Fragen zum onSET? Kontaktieren Sie Annekathrin Cornelius – sie berät Sie gern: annekathrin.cornelius@testdaf.de
TestDaF
Drei neue Testzentren in China: Shanghai, Harbin und Tianjin
Die Anzahl der Prüfungsplätze in China erhöht sich um 750 auf 4.400 pro Prüfungstermin. Die Testzentren in Shanghai und Harbin stehen bereits zum TestDaF am 25. März zur Verfügung.
Ein neues TestDaF-Testzentrum ist an der Fudan-Universität in Shanghai angesiedelt. Die renommierte Universität ist Mitglied in der „C9-League“, einem Zusammenschluss von neun Eliteuniversitäten in China. In Deutschland kooperiert sie mit der Goethe-Universität in Frankfurt am Main.
In Harbin, der Hauptstadt der Provinz Heilongjiang, entsteht ein weiteres Testzentrum. Es ist an der Heilongjiang International University angesiedelt und ermöglicht Teilnehmenden aus dem Nordosten Chinas kurze Wege zu einem Testzentrum.
An der Nankai-Universität in Tianjin eröffnet ein drittes Testzentrum. Die Universität ist eine der hundert „211-Hochschulen“, die das chinesische Bildungsministerium mit einem Eliteprojekt fördert, um die staatliche Hochschulbildung zu verbessern. Die Hafenstadt Tianjin liegt 120 km südöstlich von Beijing – mit dem Schnellzug nur gut 30 Minuten von Beijing entfernt.
Die Anmeldung zum TestDaF am 25. März beginnt am 10. Januar. Die Anmeldung ist online bei der National Education Examinations Authority möglich: testdaf.etest.edu.cn
Seminar für Prüfungsbeauftragte
Informationskonzept für Testzentren – TestDaF-Vorbereitung – g.a.s.t.-Angebote für Geflüchtete
Diese drei Themen boten Anlass zu Diskussion mit 24 geladenen Gästen aus Testzentren in zwölf verschiedenen Ländern. Die interne Weiterbildung dient dem Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen den Vertreterinnen und Vertretern der Testzentren und den Ansprechpartnerinnen und -partnern im TestDaF-Institut.
Dr. Gabriele Kecker, Leiterin der Abteilung Testentwicklung und Qualitätssicherung, eröffnete das dreitägige Seminar. Sie stellte die g.a.s.t.-Produkte vor und informierte über Tätigkeitsfelder des Instituts wie Beratung und Forschung. Einen Überblick zum Online-Spracheinstufungstest onSET präsentierte Dr. Thomas Eckes, Leiter der Abteilung Psychometrie und Sprachtestforschung.
Informationskonzept für Testzentren
Die Prüfungsbeauftragten hatten Gelegenheit, einen Eindruck von Online-Schulungsmodulen und Webinaren zu gewinnen. Mithilfe dieser Module können sich vor allem Vertreterinnen und Vertreter neu lizenzierter Testzentren über das Konzept des TestDaF und seine Durchführung informieren. Die Prüfungsbeauftragten gaben Anregungen zu weiteren Themen, die zukünftig in Schulungsmodulen und Webinaren angeboten werden können.
Nach einem Vortrag von Dr. Kecker über Formen des Betrugs und Täuschungsmanöver in Prüfungen wurden Fragen der Testsicherheit diskutiert und Handlungsempfehlungen erläutert.
TestDaF-Vorbereitung
Die Vorbereitung von Prüfungsteilnehmenden auf die TestDaF-Prüfungsteile Lese- und Hörverstehen stand im Mittelpunkt dieses Seminarteils. Nora Ferjani, Referentin der Testentwicklung und Qualitätssicherung, stellte ihr Konzept für eine kompetenzorientierte Vorbereitung auf diese Prüfungsteile vor. Sie erläuterte Grundlagen und Kriterien der Beurteilung für die Testaufgaben im Hörverstehen.
g.a.s.t.-Angebote für Geflüchtete
Über den Einsatz des „onSET für Flüchtlinge“ an der Universität Koblenz-Landau referierte Dr. Iryna Shalaginova, Leiterin des Referats Internationale Zusammenarbeit. Den Studierfähigkeitstest „TestAS für Flüchtlinge“ stellte Amin Ahmed, Koordinator dieses Projekts im TestDaF-Institut, vor. Seit April 2016 konnten erste Tests für Geflüchtete in Deutsch und Englisch durchgeführt werden, seit Juni 2016 auch in Arabisch. Weitere Neuerungen und Entwicklungen beim TestAS präsentierte Michael Klees, verantwortlicher Mitarbeiter für den Studierfähigkeitstest im TestDaF-Institut. Den Einsatz des TestAS in Stipendienprogrammen erläuterte Dr. Kristina Gehring, DAAD-Lektorin in Kaliningrad, anhand der „Studienbrücke Deutschland“. Dieses Programm des Goethe-Instituts Moskau, unterstützt vom DAAD, ermöglicht Schülerinnen und Schülern den direkten Zugang zu einem Studium in Deutschland.